Sagenhaftes Kirkel
Die Gemeinde Kirkel als Sagenort
Kirkeler Sagenwanderung
Das Saarland ist als Heimat vieler Sagenorte in Deutschland weitgehend unbekannt. Im Schatten der pfälzischen Burgen und Sagenorte fristet das Saarland eher ein bescheidenes Dasein. Dies zu ändern haben sich der Volkskundler Gunther Altenkirch und Thomas Marx vorgenommen. In vielen Stunden des Forschens und Sammelns von Sagentexten aus der Literatur, alten Urkunden und mündlicher Überlieferungen durch Zeitzeugen haben die Beiden einen Sagenschatz gesammelt, den es zu bewahren gilt.
Bei der Forschungsarbeit hat sich gezeigt, dass gerade Kirkel, neben dem Großen Stiefel bei St Ingbert und dem Litermont bei Nalbach, eine derart große Zahl von Sagen aufweist, dass man daraus ein Sagenbuch erstellen kann. Wir finden in den drei Ortsteilen Altstadt, Limbach, Kirkel Neuhäusel viele klassische Sagen, die man auch in vielen anderen Dörfern des Saarlandes noch mehr oder weniger vorfindet.
Dazu zwei Beispiele:
Zum einen die Sage von der „Teufelsbrücke (Deiwelsbreck)“ in Altstadt und zum anderen das „Drickermännche“ an der alten Limbacher Brücke, auch „Keezebreck“ genannt.
Zwei völlig unterschiedliche Sagentypen.
- Die Sage von der „Deiwelsbreck“ ist eine moderne Sage die im 19. Jhd. beim Bau der königlich bayrischen Eisenbahn nach Bexbach entstand. Sie gehört zu dem Sagenkreis der Industriesagen.
- Die andere Sage vom „Drickermännche“ entstand beim Bau der Bliesbrücke unter napoleonischer Verwaltung und gehört in den Sagenkreis des Aufhockers. Es gab früher kaum ein Dorf in dessen Erzählgut eine Sage um den Aufhocker vorkam. Ich beschränke mich bewusst auf nur diese wenigen Sagenbeispiele um zu zeigen wie interessant unsere Heimat sein kann.
In unserer Sagenwanderung um die Kirkeler Burg versuchen wir dem Zuhörer und Mitwanderer einen Einblick in die längst verschwundene Erzählkultur unserer Vorfahren zu geben. Vielleicht können wir durch unser Handeln die Menschen dazu bringen zu Hause oder in ihrem Bekanntenkreis das Erzählen wieder neu zu beleben. Mehr über Sagen und die Erzählkultur kann man hautnah auf einer von uns geführten Sagenwanderung im Herbst oder in den Wintermonaten, wenn die richtige Stimmung im Kirkeler Wald und rund um den Burgberg herrscht, erfahren.
Sagenbuch „Birkenbusch und Dodepuhl“
Die Autoren des Buches
Gunter Altenkirch aus Rubenheim und Thomas Marx aus Altstadt haben auf über 250 Seiten alle vorhandenen und bekannten Sagen aus Kirkel, Limbach, Altstadt und Umgebung zusammengetragen, aus dem Blickwinkel der Volkskunde erläutert und mit Erzählgut von Zeitzeugen ergänzt. Mit rund 70 Sagen und Geschichten wird die Sagenwelt unserer Region lebendig.
Sagen spielen ja meist an realen, meist mystischen und geschichtsträchtigen Orten.
Der Rundweg verbindet einige der bekanntesten Sagenpunkte Kirkels und soll als Ergänzung zum Sagenbuch verstanden werden. Der Sagenrundweg ist rund 9 km lang und beginnt am Naturfreundehaus Kirkel.