Ortsteil Kirkel-Neuhäusel

Einwohnerzahl:

rund 4.500 Einwohner

Flächengröße:

1.794 Hektar

Sehenswürdigkeiten:

  • Burgruine aus dem Mittelalter mit Aussichtsturm und Ausgrabungen
  • Heimat- und Burgmuseum Kirkel-Neuhäusel
  • Naherholungsgebiet "Mühlenweiher" mit Naturfreibad, Caravanplatz, Tennisanlage, Weiheranlage
  • Premiumwanderweg "Tafeltour" Webseite der "Tafeltour" besuchen
  • wildromantischer Felsenpfad mit geologischem Lehrpfad Webseite des Felsenpfads besuchen
  • Ausgrabungen aus der Römerzeit im Kirkeler Wald

Seit dem 1.8.1997 ist der Ortsteil Kirkel-Neuhäusel staatlich anerkannter Erholungsort. Urkundlich wurde er erstmals Anno 1075 erwähnt. Dies war im Jahre 1975 Anlaß zu einer 900-Jahrfeier, deren Höhepunkt ein historischer Festzug darstellte, wie ihn in seiner Vielfältigkeit und Vollkommenheit unser Raum noch nicht erlebt haben dürfte. Fast 30.000 Zuschauer säumten die Straßen, als sich die einzelnen Gruppen, "Kirkel im Wandel der Zeit" verkörpernd, in Bewegung setzten.

Vorläufer von Kirkel war das Dorf Volkerskirchen. Es bestand aus einigen wenigen Bauernhöfen, die sich um die Kirche gruppierten. Die Kirche wurde vermutlich im 8. oder 9. Jahrhundert von einem fränkischen Adligen namens Volkhart oder Volker errichtet und nach ihrem Bauherrn Volkerskirchen genannt. Sie stand am ehemaligen alten Friedhof an der Neunkircher Straße und wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts nach Errichtung der neuen protestantischen Kirche aufgegeben. Bei ihrem Abbruch konnte sie auf eine tausendjährige Vergangenheit zurückblicken. Sie hatte den Untergang des Dorfes Volkerskirchen, die Stürme des Dreißigjährigen Krieges und manch andere dunkle Stunde überdauert.

Die Geschichte von Kirkel wird geprägt von seiner Burg, deren Anfänge vermutlich aus dem 11. Jahrhundert datieren. Sie lag auf einem, dem Waldgelände vorgelagerten, kreisrunden Bergkegel und diente vornehmlich zur Überwachung der an dessen Fuß vorbeiführenden Straße. Die Burg war zunächst recht primitiv gebaut und wurde erst im Laufe der nächsten Jahrhunderte zu einer wehrhaften Feste umgestaltet. Erbauer war ein Bliesgraf, möglicherweise Gottfried von Kirkel. Die Burg befand sich dann nacheinander im Besitz der Grafen von Saarwerden, der Herren von Kirkel und - von 1410 bis 1793 - der Herzöge von Zweibrücken. Von letzteren gab namentlich Herzog Johann I. der Anlage Ende des 16. Jahrhunderts durch weitere Umbauten einen schloßähnlichen Charakter und machte sie zum Lieblingsaufenthalt seiner Familie. Der Dreißigjährige Krieg setzte dann dem höfischen Leben ein jähes Ende.

Nach mehreren Bränden wurde die Burg im Sommer 1689 endgültig zerstört. Der Nachwelt erhalten geblieben sind nur noch einige Ruinenteile und der nördliche Turm, der im Jahr 1955 renoviert wurde und nunmehr das Wahrzeichen von Kirkel-Neuhäusel darstellt.

Seit 1993 finden umfangreiche Ausgrabungen der Gemeinde Kirkel in Zusammenarbeit mit dem Staatl. Konservatoramt auf der Burg statt. Weitere Details zu den Arbeitsergebnissen finden Sie auf der Website von Christel Bernard und Jan Selmer.