Ein Denkmal für die 950-Jahr-Feier von Kirkel

Ein großes Jubiläum lässt schon erwarten, dass sich die Macher etwas Besonderes einfallen lassen. Oder das Glück haben, von einer echten Besonderheit überrascht zu werden.

Und genau so ist es bei der anstehenden 950-Jahr-Feier von Kirkel am letzten Augustwochenende. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirkeler Burg, so viel sei zum Hintergrund gesagt, stammt aus dem Jahr 1075. Und damit wird 2025 zum großen Jubeljahr. Und das bringt tatsächlich – jenseits von Festprogramm in der Burghalle am 30. August und Festumzug am 31. August – schon jetzt einen echten Hingucker. Der findet sich auf dem alten Friedhof in Kirkel-Neuhäusel an der Triftstraße. Dort wurde der Stumpf eines alten, nicht mehr zu rettenden Baumes zu einer echten und prächtigen Jubiläums-Säule verwandelt – mit Burg, Wappen und dem Hinweis auf das Jubel-Jubiläum.

Erschaffen hat dieses Kunstwerk der Motorsägen-Künstler Maurice Eickhoff. Die Idee, dem toten Baumstumpf ein zweites Leben einzuhauchen, hatte Kirkels Bürgermeister Dominik Hochlenert. „Unser Gemeindebauhof hat sich bei mir gemeldet und mitgeteilt, dass ein alter Baum, eine Zeder, auf dem Friedhof leider gefällt werden muss.“ Darauf hin habe er entschieden, dass der Stumpf stehen bleibt – eben um ihm Maurice Eickhoff als „Rohstoff“ für ein Kunstwerk zu überlassen. Die nun anstehende 950-Jahr-Feier von Kirkel sei dann der passende Anlass gewesen, dem Baumstumpf einen verdienten, zweiten Frühling zu bescheren. Die nun vollendete Arbeit auf dem alten Friedhof in Kirkel-Neuhäusel ist dabei nun keine Premiere in der Zusammenarbeit zwischen Dominik Hochlenert und Maurice Eickhoff. So hatte der Kettensägen-Magier schon die Idee Hochlenerts für den „Räuberweg“ im Kirkeler Wald mit geschnitzten Figuren ausgestaltet. Hochlenert wusste also, was er an Qualität erwarten konnte – und Eickhoff, was zu leisten war.

Wer nun bei einem kleinen Spaziergang durch den Friedhofspark einen Blick auf die Säule wirft, der kann sich sicher sein, dass sowohl Hochlenert als auch Eickhoff mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein dürfen. Bei einem Termin vor Ort reihte sich auch Hans-Dieter Sambach, Ortsvorsteher von Kirkel-Neuhäusel, bei den mehr als Zufriedenen ein, hat sein Fest Ende August doch nun genau das Besondere erhalten, was ein so großes Jubiläum auch ausmacht. Sambach, sein Team und die Ortsgemeinschaft stehen mitten in den Vorbereitungen für das große Festwochenende. Und groß soll es werden, mit Festveranstaltung in der Burghalle und Umzug durch den Ort. Da ist einiges zu tun. Mittendrin da mit einer solchen „Jubel-Säule“ überrascht zu werden, ist mit Sicherheit eine angenehme Sache. Dem Werk von Maurice Eickhoff zollte er deutlichen Respekt – auch online in den sozialen Medien: „Da hat der gute Maurice sich mal wieder selbst übertroffen, einfach Hammer was er uns da hingezaubert hat. Eine gelungene Überraschung zu unserem 950-jährigen!“

Maurice Eickhoff, er ist in einem anderen Leben Manager für nachhaltige Mobilität in der Kreisverwaltung des Saarpfalz-Kreises, zeigte sich bei der quasi offiziellen Vorstellung seiner Arbeit gewohnt bescheiden. Einen Tag habe er gebraucht, um das Jubiläums-Kunstwerk zu schaffen. Dabei habe er, Stichwort „Vandalismus“, schon darauf geachtet, dass das Burgmodell als filigraner Teil der Säule hoch oben über dem Kopf angeordnet sei.

Das 950-Jahr-Jubiläum von Kirkel hat nun ein sinnhaftes und durchaus dauerhaftes Denkmal erhalten. Ob’s bis zum Jubiläum von 1000 Jahre Kirkel durchhalten wird? Das musste Eickhoff mit einem Lachen anzweifeln. „Aber zur Feier von 975 Jahren Kirkel könnte es reichen.“