Die Themen „Energieversorgung“, „Klimaneutralität“, „Kommunale Wärmeplanung“ und so einige mehr im Reigen rund um „wie heize ich perspektivisch richtig“ beschäftigen die Bürger. Und sie sorgen mit Blick in die Zukunft nicht gerade für ein sicheres Gefühl. Soll man jetzt noch eine Gasheizung einbauen, wenn das alte Gerät defekt ist? Oder doch lieber eine Wärmepumpe? Fragen gibt es viele. Antwort darauf soll da die so genannten „Kommunale Wärmeplanung“ geben. Hinter diesem Begriff steckt das „Wärmeplanungsgesetz“ aus dem Jahr 2023. Darin wird, so das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, das Ziel so formuliert: „Ein herausragendes Ziel der Wärmeplanung ist es, den vor Ort besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und fortschrittlichen Wärmeversorgung zu ermitteln. Der Bund unterstützt finanziell und beratend bei der Erstellung der Wärmepläne.“
Anders formuliert: Auf der kommunalen Ebene, also direkt bei und vor allem auch mit den Bürgern sollen die Versorgung mit Wärme ganz im Zeichen der Energiewende und vor dem Hintergrund der festgeschriebenen Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 neu gedacht und auch neu gemacht werden. Damit das aber funktioniert, braucht man eben eine Planung – die „Kommunale Wärmeplanung“
Die hat sich auch die Gemeinde Kirkel auf die Fahnen geschrieben, bis März 2026 muss, das begründet sich in den Förderrichtlinien des Bundes, das Papier vorliegen. Partner der Gemeinde ist hier die Kommunale Energie & Wasserversorgung AG Neunkirchen (KEW). Das nicht, weil man über die Anteile an den Gemeindewerken Kirkel mit der Kommune eh schon Schulter an Schulter steht, sondern weil die KEW erfolgreich die Ausschreibung der Gemeinde für die Umsetzung der „Kommunalen Wärmeplanung“ für sich entscheiden konnte.
Damit ist klar, wer warum was machen soll und muss. Was aber bedeutet das für den Bürger? Marcel Dubois, Vorstand der KEW, fasst es so zusammen: Die nun anstehende Kommunale Wärmeplanung gebe dem Bürger die Sicherheit „wie er seine persönliche Offensive dann starten kann“. Und unter „Offensive“ versteht Dubois natürlich all die Maßnahmen, der die Bürger selbst vor dem Hintergrund der festgeschriebenen Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 ergreifen soll. „Die Bürgerinnen und Bürger wollen Gewissheit darüber, wie sie in Zukunft ihre Gebäude beheizen dürfen und mit Blick auf die Bezahlbarkeit auch können“, beschreibt es Eva-Maria Kiefer-Kremer, Bereichsleiterin bei der KEW. Mit dieser Wärmeplanung, ergänzt Marcel Dubois, sollen dann eben genau die Irrungen und Wirrungen vermieden werden, die durch das Gebäude-Energiegesetz entstanden seien.
Um diese Irrungen und Wirrungen aus der Vergangenheit nicht zu wiederholen, soll die Kommunale Wärmeplanung am Ende auswerfen, wie vor Ort dann tatsächlich geheizt wird – vielleicht innerhalb neuer Wärmenetze, vielleicht mit Wärmepumpen. Was hier Fabian Keil, der Bauamtsleiter der Gemeinde und zusammen mit Kirkels Sanierungsmanager Christian Ecker nah dran am Thema, klar macht: „Niemand muss Angst haben, dass er eine Heizung, die er jetzt einbaut, wieder abbauen muss, wenn die Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen ist.“
Klingt alles ganz einfach. Ist es eigentlich auch – denn es gibt grundsätzlich kein Muss die Empfehlungen der kommunalen Wärmeplanung auch eins zu eins umzusetzen. Allerdings schildert ein Beispiel die Komplexität dessen, was in der eigentlichen Umsetzung der Wärmeplanung vielleicht passieren kann. So könne es durchaus sein, dass sich der Einbau einer Wärmepumpe dann für einen Hauseigentümer nicht mehr rechnet, wenn er in einem Nahwärmegebiet liegt und der Gesetzgeber in einem solchen Fall keine Wärmepumpen-Förderung mehr vorsieht. Vor diesem Hintergrund ist für Marcel Dubois Transparenz im Verfahren geboten. So müsse der Bürger wissen, was ihn in der Zukunft erwarte, wenn er sich jetzt für ein neues Heizungssystem entscheide. „Der Bürger muss über das Thema Bezahlbarkeit informiert werden.“ Auch vor dem Hintergrund sich verändernder Rahmenbedigungen.
Diese Information der Bürger ist auch für Kirkels Bürgermeister Dominik Hochlenert von entscheidender Bedeutung, gelte es doch, die Menschen mitzunehmen und ihnen zu erklären, was man nun vorhabe.
Infokasten
Die Wärmeplanung soll als wegweisendes Instrument auf der Grundlage der lokalen Gegebenheiten einen Weg aufzeigen, wie zukünftig Schritt für Schritt die Wärmeversorgung auf die Nutzung von Erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme umgestellt werden kann (Quelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen). Vor diesem Hintergrund arbeitet die Gemeinde Kirkel aktuell zusammen mit der KEW Neunkirchen an einer entsprechenden Wärmeplanung. Diese muss bis März 2026 vorliegen. Weitere Infos zum Konzept der Kommunalen Wärmeplanung gibt es online unter https://www.bmwsb.bund.de/DE/stadtentwicklung/klimagerechte-stadtentwicklung/kommunale-waermeplanung/kommunale-waermeplanung_node.html
Infos zum Projekt vor Ort in Kirkel gibt es hier: https://waermeplaene.de/kirkel/ .
Und ein Fragen- und Antwortenkatalog findet hier https://www.saarland.de/mwide/DE/portale/waermewende/faq-waermewende

